Der Typus des Parlaments als Ort der politischen Auseinandersetzung, Werkstätte der Gesetzgebung und Arena für die Begegnung zwischen Regierung und Opposition soll in Tallinn als Haus der Demokratie, offen für die Begegnung mit den Bürgern, neu gedacht werden. Gesucht ist die Balance zwischen symbolischem Ort, der Repräsentation des hohen Hauses und schwellenloser Offenheit, zwischen Würde, Erhabenheit und Gebräuchlichen. Aufgrund des historischen Kontexts rund um den Bestand ergeben sich eine Vielzahl von Fragestellungen die eine scheinbar weit vom Alltag entfernte Planungsaufgabe aktuell machen, die entweder dialektisch oder im Sinne eines Aufnehmens und Weiterbauens beantwortet werden können und letztlich eine Haltung und Positionierung verlangt. Die Aufgabe bildet insofern den idealen Rahmen um das in Einzelaspekten vermittelte Wissen über Topos, Typologie, Tektonik anzuwenden und mit den elementaren Fragen der Architektur zu Raum, Struktur, Material zu einem sinnhaften Ganzen werden zu lassen. Gemeinsam werden wir in Tallinn den Ort studieren um mit einem geschulten Auge eine Antwort auf die Aufgabe zu finden.
Immer weniger Kinder lesen, obwohl das Lesen eine nur schwer nachzuholende Schlüsselkompetenz und eine besonders wichtige emotionale Erfahrung in der Entwicklung ist. Die Kinder- und Jugendbibliothek Astrid Lindgren in Stockholm soll als Zentrum für internationale Kinder- und Jugendliteratur dienen und einer Vielfalt an Veranstaltungen beitragen, das Lesen zu fördern. In städtebaulich exponierter Lage und in der Nachbarschaft prächtiger Gebäude wird die Frage unserer gegenwärtigen Sprachlichkeit gestellt. Im Kontext des Historischen soll ein Ort bestimmt werden, der das Zusammenspiel von Wasser, Körper, Licht und Raum feiert. Die Aufgabe bildet insofern den idealen Rahmen um das in Einzelaspekten vermittelte Wissen über Topos, Typologie, Tektonik anzuwenden. Von den elementaren Fragen der Architektur zu Raum, Struktur, Material ausgehend ist ein sinnhaftes Ganzes zu entwickeln und sorgfältig Maßstab, Ausdruck, Gestalt und Atmosphäre zu bearbeiten. Gemeinsam werden wir den Ort studieren um mit einem geschulten Auge eine Antwort auf die Aufgabe zu finden.
70 Jahre nachdem die Galeristin und Kunstmäzenin Peggy Guggenheim 1948 auf der 24. Venedig Biennale ihre Sammlung der modernen Kunst des 20.Jh. im griechischen Pavillon zeigt, wird der Palazzo ‚Venierdei Leoni’ als Planungsort zur Diskussion gestellt. Auf dem bestehenden Sockelfragment oder anstelle des Sockels ist ein neues Museum für die Sammlung von Peggy Guggenheim zu entwerfen. In dieser einmaligen städtebaulichen Lage am Canal Grande und in der Nachbarschaft prächtiger Gebäude wird die Frage unserer gegenwärtigen Sprachlichkeit verschärft gestellt. So wie die Gegenwart die Einwurzelung in die Geschichte benötigt, so braucht die Geschichte die Fortführung in der Gegenwart; in dem Sinne soll die Frage der Sprache, von Zusammenhang und Zusammenklang im Bezug zum Bestand wie auch zur Nachbarschaft untersucht werden.
Die Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl soll die jahrhundertealten Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl widerspiegeln, ohne dabei einfach auf die vorhandenen geschichtsträchtigen baulichen Zeugnisse Rom zurückzugreifen oder zu ihnen in Konkurrenz zu treten. Die Kanzlei und Residenz ist in unmittelbarer Nachbarschaft bzw. als Ergänzung zum denkmalgeschützten Bestand des Goethe Instituts im Quartiere Solario zu planen. In Antwort auf die Besonderheit des Topos ist ein eigenständiger, identifikationsstiftender Typus für die funktionalen Anforderungen zu entwickeln und die elementaren Fragen der Architektur Raum, Struktur, Material, Licht zu beantworten. Dabei ist ein architektonischer Ausdruck zu suchen der die fortentwickelte Identität einer Demokratie angemessen wiederspiegelt, ohne dabei gängige Klischees oder nationale Folklore als Symbol nationaler Identität zu benutzen. Der Botschaftsbau wird somit selbst zu einer raumgewordenen kulturellen Botschaft.