Sammlung Hagemann

Die Sammlung Carl Hagemann (1867-1940) gilt als eine der bedeutensten Sammlungen expressionistischer Kunst. Für die seit Jahrzehnten nur ausschnittweise gezeigten Gemälde, Skulpturen und Papierarbeiten der Künstler der ‚Brücke‘, ist im Essener Stadtgarten, in unmittelbarer Nähe zum Folkwang Museum, dem Aalto Theater und der Philharmonie, ein Museum zu entwerfen.Aus der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Werken von Kirchner, Nolde, Heckel u.a. sowie dem unmittelbaren architektonischen und städtebaulichen Umfeld, sind Räume mit spezifischen Charakter zu entwickeln, die das Erlebnis des Kunstwerks stärken und andererseits das Museum an dem Ort präsent machen sollen.Carl Hagemann wird am 9. April 1867 als ältestes von vier Kindern in Essen geboren. Sein Vater, Julius Carl Hagemann, ist Industriekaufmann bei Krupp, seine Mutter stammt aus der angesehenen Essener Familie Sölling. Carl Hagemann interessiert sich schon während der Schulzeit für Malerei und Grafiken. Er studiert Chemie in Tübingen, Hannover und Leipzig, wo er 1892 bei Johannes Wislicenus promoviert. Nach der Promotion tritt Carl Hagemann in die Farbenfabrik Bayer ein. 1920 verlässt er Leverkusen um die Farbenfabrik Cassella in Frankfurt am Main zu leiten. Mit der Übernahme von Cassella durch I.G. Farben tritt er in deren Vorstand ein.Etwa um die Jahrhundertwende beginnt Carl Hagemann Kunst zu sammeln. Über Ernst Gosebruch, Direktor des Folkwang Museums in Essen, mit dem er seit 1907 befreundet ist, lernt Hagemann die Mitglieder der Künstlergruppe ‚Brücke‘ kennen. Durch die Tantiemen zahlreicher Patente entsprechend vermögend, trägt Hagemann eine umfangreiche Sammlung mit Werken der Expressionisten zusammen. Hagemann, den Freunde und Schützlinge als feinsinnig und ‚voller Güte‘ beschreiben, sucht den persönlichen Kontakt zu den Künstlern. Er korrespondiert mit den Künstlern, insbesondere mit Kirchner dem er regelmäßige Zahlungen zukommen lässt, für die er sich Bilder und Grafiken aussucht. Hagemann, der sich die Auswahl seiner Bilder nicht leicht macht, braucht oft Monate und Jahre für seine Entscheidung. Aber er hat die Fantasie und das Kunstverständnis Schlüsselwerke wie Ernst-Ludwig Kirchners Berliner Straßenszene (Neue Galerie, New York), Kirchners Akt mit Hut (Museum Ludwig, Köln) oder Noldes Christus in der Unterwelt (jeweils Städel, Frankfurt) aufzuspüren. Aufgrund seines zurückhaltenden Charakters sucht er, mit Ausnahme einer Ausstellung seiner Sammlung in seiner Heimatstadt Essen (1920), nicht die Öffentlichkeit. Im Laufe von vier Jahrzehnten trägt Hagemann bis zu seinem Unfalltod 1940 eine sehr persönliche Sammlung von 1900 Kunstobjekten, Gemälden, Grafiken und Plastiken zusammen, darunter fast einhundert Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Otto Mueller und Emil Nolde und ist damit einer der wichtigsten Kunstsammler und Mäzene der Moderne. Heute befinden sich Bilder aus Hagemanns Sammlung in Museen der ganzen Welt, wie auch in Privatbesitz. Als Dank dafür, dass der damalige Direktor Ernst Holziger die Sammlung vor dem Kulturterror der Nationalsozialisten versteckete und so weitgehend unbeschadet überdauerte, gingen die Grafiken und die Zeichnungen als Geschenk an das Städel in Frankfurt.

Martin Koleda
Martin Koleda
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Martin Koleda
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Jasmin Glaffig
Jasmin Glaffig
Jasmin Glaffig
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Jasmin Glaffig
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Jasmin Glaffig
Johanna Schmid
Johanna Schmid
Johanna Schmid
Johanna Schmid
Johanna Schmid
Johanna Schmid
Johanna Schmid
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Leonie Peters
Leonie Peters
Leonie Peters
Leonie Peters
Leonie Peters
Leonie Peters
Leonie Peters
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