In den 1920er Jahren verzeichnet die Förderung von Zink und Blei auf Sardinien ihren Höchststand. Um das unmittelbare Einschiffen des Minerals, das für die Hütten Nord-Europas bestimmt war zu ermöglichen, erdenkt Cesare Vecceli ein gewagtes, zwischen Himmel und Meer schwebendes Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Nachdem in den 1990er Jahren die Mineralienproduktion gestoppt wird liegen die Stollen und Silos brach.
Da die vorhandenen Anlagen bestens für die Anzucht für Myzelium geeignet sind, soll das Denkmal der industriellen Archäologie neu zur Rohstoffentwicklung gedacht werden, ergänzt um Werkstätten, Labore und Experimentierfelder. In der Fortschreibung des Vergangenen in die Gegenwart ist ein Dialog zwischen Kontinuität, Kohärenz und Innovation zu führen. Dies erfordert einen sorgfältigen Umgang mit der bestehenden Struktur die gleichsam mutig zu erweitern und an neue Bedürfnisse anzupassen ist. Gesucht ist eine sinnfällige, sinnstiftende und Anmut erzeugende Weiterführung, mit subtilen Schnittstellen zwischen dem Bestehenden und dem Hinzugefügten, mit feinfühligen Übergängen und raffinierten architektonischen Zwischenräumen, um das historische Erbe zu revitalisieren und die Transformation des Ortes erfahrbar zu machen.
Im Rahmen eines open Studios suchen wir gemeinsam nach einer poetischen Symbiose mit dem einzigartigen Naturschauspiel der Sardischen Landschaft und zugleich nach charaktervollen Räumen innerhalb und außerhalb der bestehenden Stollen und Silos, die Myzel als den Baustoff der Zukunft feiern.