Glück und Enttäuschung, Würde und Banalität, Geschichte und Moderne, Schein und Wirklichkeit – die Gleichzeitigkeit von Gegensätzen kennzeichnet die Welt des Casinos. Orte, die ursprünglich nur Wohlhabenden zugänglich waren, heute noch auf vergangene aristokratischen Atmosphären verweisen, dabei jedoch statt glamourös oftmals abgegriffen und gewöhnlich wirken. Im Entwurf wird die Architektur der Illusion studiert und das Vokabular für die Balance zwischen Trügerischem und Ehrlichem, zwischen der Erhabenheit des Spiels sowie dem Gebräuchlichen gesucht. Im Hafen von Neapel soll der Typus des Casinos, ergänzt um ein Hotel, als sozialer Ort neu gedacht werden. Die Polarität zwischen Austausch und Rückzug an der Schnittstelle zwischen Meer und Stadt erfordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Topos, die sich in einem eigenständigen architektonischen Ausdruck widerspiegeln soll.