Haus des Deutschen Werkbunds – Georg-Moller-Preis 2018

Nele Riecks

Nele Riecks teilt das Raumprogramm auf drei Baukörper auf, die jeweils funktional hervorragend organisiert sind. Das städtebauliche Ensemble fügt sich selbstverständlich in der Maßstäblichkeit der Mathildenhöhe ein; die umstehenden Bestandgebäude erhalten alle ein angemessenes vis-a-vis. Die angelagerten Erdgeschossnutzungen, die Raumproportion und die ausdifferenzierte Topographie der Freifläche erzeugen einen Innenhof mit hoher Aufenthaltsqualität und eigener Identität. Durch die geschickte Detaillierung der Fassaden wird ein ruhiger, zeitloser Eindruck erreicht der in seiner Zurückhaltung als harmonische Antwort auf den sensiblen Ort bewertet wird.

Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca

Der Entwurf von Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca überzeugt durch eine kraftvolle städtebauliche Setzung. Der nord-südlich orientierte Riegel schließt das Ensemble der Mathildenhöhe nach Westen hin ab. Das Zusammenfügen aller öffentlichen Nutzungen in einem Gebäude verspricht eine hohe Funktionalität. Die vertikale Verknüpfung der Geschosse über Lufträumen erzeugt über diagonale Blickbeziehungen spannende und vielfältige Raumsequenzen und schöne Raumeindrücke. Die differenzierte Aus-formulierung der Fassaden fügt den Solitär geschickt in die kleinteilige Nachbarschaft ein.

Cora Wählt

Das vorgegebene Raumprogramm wird auf zwei, durch ein gemeinsames Sockelgeschoss miteinander verbundene Baukörper verteilt. Der großzügige Platz zwischen den Baukörpern orientiert sich nach Norden zur Mathildenhöhe – dieser ist Eingangsbereich für das Ensemble, aber zugleich auch Auftakt der Mathildenhöhe und wertet somit den öffentlichen Raum auf. Der südliche Baukörper bildet, als Bibliotheks-turm konzipiert, durch seine Proportion einen weithin sichtbaren ikonographischen Auftakt zum Gesamtensemble Mathildenhöhe von Süden. Die Innenräume überzeugen bis ins Detail durch sehr gekonnte Setzung und sorgfältige Ausformulierung. Die detailreich ausformulierten Fassaden nehmen Proportionen und Farbigkeit der historischen Nachbarschaft und interpretieren diese neu. Es entsteht ein höchst eigenständiger – dem Ort und der Nutzung entsprechender – Ausdruck.