Die vorgeschlagene Aufstockung des Bockenheimer Depots verleiht dem Baukörper eine städtebauliche Markanz, die der Nutzung des Gebäudes als Kulturbau gerecht wird. Die südlich angrenzende Freifläche wird durch die neue Kubatur räumlich gefasst und kommt als als zentraler Platz des “KulturCampus” dem öffentlichen Raum zugute. Das Depot wird zum Herzstück des neuen Stadtquartiers anstatt als Denkmal in zweite Reihe hinter einen Neubau zu rücken.Die Aufstockung reagiert auf das bestehende Tragsystem mit der signifikanten Dreischiffigkeit der vorhandenen Halle und übersetzt dieses in ein Scheibentragwerk aus Beton. Das Tragwerk definiert die Räume. Nach dem “poché- Prinzip” wird die große Halle durch die Tragstruktur geformt und atmosphärisch durch die Oberlichter geprägt. Es entsteht eine innovative Spielstätte für darstellende Künste, die durch Vorhänge viele Möglichkeiten zum Bespielen und Arrangieren des Raumes bietet.Der Entwurf versteht das Depotgebäude nicht als Sockel, es wird um die neuen Nutzungen ergänzt. Durch die Adaption von Tragkonstruktion, Raumbildung und Materialität für seine Aufstockung, gelingt Timo Hornemann- Scheider ein ganzheitlicher Entwurf, der den integrativen Einsatz der verschiedenen Disziplinen zu Ende denkt. Die Arbeit wird so zu einem herausragenden Bespiel für das “Weiterbauen” im Bestand.