Forschung und Lehre am Fachgebiet EBK widmen sich dem ‚Sich Bedingen’ von Entwurf und Konstruktion. Ein Entwurf ist untrennbar mit der Idee für seine Konstruktion und Materialisierung verbunden, ebenso wie jedes Detail den Entwurfsgedanken in sich trägt. Die Entwurfs- und Baukonstruktionslehre verfolgt das Ziel, aus dem forschenden, analytischen und reflektierenden Blick auf Gedachtes und Gebautes heraus hin zu eigenständigen zeitgemäßen Positionen und Haltungen zu gelangen.
Das Entwerfen gründet auf bauhistorisches, bautypologisches und baukonstruktives Wissen. Die Regeln, die uns der Ort aufgibt stehen gleichberechtigt neben dem Bestreben, dem entstehenden Gebäude Charakter und Ausdruck zu geben. Dies gilt in gleichem Maße für den Innenraum, die Fassade und den Übergang zur Umgebung.
Das Konstruieren basiert auf der richtigen Fügung von Bauelementen, dem Regelwissen zum Schichtenaufbau von Bauteilen und der Idee des architektonischen Ausdrucks der Konstruktion. Die Materialwahl erfolgt immer bewusst, präzise auf den architektonischen Ausdruck hin ausgerichtet und Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigend.
In der Entwurfs-Forschung interessieren uns Veränderungen von Entwurfstypologien und Archetypen durch Änderungen beim Stand der Technik in der Baukonstruktion. So wie die Erfindung des Eisenbetons und der Aufzüge vor 80 Jahren in Verbindung mit einer Ökonomisierung der Stadtgrundverwertung die Entwicklung von Hochhäusern als neuen städtischen Bautypus hervorgebracht sind neuere Einflüsse der Bautechnik auf architektonische Entwicklungen noch unerforscht. In der Baukonstruktions-Forschung streben wir Partnerschaften mit der Bauwirtschaft an, um zukunftsfähige nachhaltige Bauelemente zu entwickeln. Im besonderen Maße gilt unser Fokus dem Holzbau und Konstruktionen, die aus nicht dauerhaft verbundenen Schichten regionaler mineralischer Materialien entstehen.